19 März 2018

Es frühlingt - endlich!

Boaventura - Levada da Cima - Levada da Achada Grande - Boaventura - 9,5 km




Nach den Unwettern der letzten Wochen scheint ein gefahrloses Wandern wieder möglich zu sein. Wir fahren in den Norden nach Boaventura und müssen mit dem Ausgangspunkt unserer geplanten Levadarunde etwas improvisieren, denn wir geraten mal wieder mitten in ein (offizielles) Autostraßenrennen. Das erscheint hier auf Madeira eine beliebte und zudem recht spontane Angelegenheit zu sein. Wir werden jedenfalls am Boaventura-Kreisel über den Caminho da Barreira umgeleitet und stellen das Auto kurzerhand dort ab, um über den Treppenweg nach Lombadinha und zur Levada da Cima aufzusteigen.

Blich Richtung Osten - Entrosa

Blick Richtung Westen - Ponta Delgada

Levada da Cima

Die Levada da Cima zeigt sich in einem aufgeräumten Zustand. Ein paar ausgesetzte, aber ungefährliche Passagen und viel, viel Wasser von überall her sind die einzigen Herausforderungen. Zeitweilig fließt das Wasser in der Levada wie ein Bächlein.



Bei Roçada sehen wir bereits den Wasserfall der Ribeira dos Moinhos und ahnen, dass die Überquerung nicht ganz einfach wird.



An der Madre der Levada erscheint es uns deshalb ratsam, die Schuhe auszuziehen. Kamera, Handy, etc. werden wasserfest verstaut und ...




... los geht's





Wir sind beide mit trockenen Hosen (und erfrischten Füßen) rübergekommen. Jetzt haben wir eine liebliche Frühlingswiese mit munterem Bachgeplätscher vor uns. Der Weg führt  sanft bergauf zur Madre der Levada da Achada Grande.







Die nächsten drei Bachquerungen sind dann recht einfach und mit Schuhen zu bewerkstelligen. Die Wanderstöcke sind dabei sehr hilreich.





Die Levada da Achada Grande ist allerdings ziemlich in Mitleidenschaft gezogen: überschwemmt, und von etlichen umgestürzten Bäumen blockiert, wird es anstrengend. Wir turnen durch mehrere Baumkronen, klettern über größere Felsbrocken und beim Abstieg nach Boaventura sitze ich dann doch nochmal im Matsch.





Fazit: grundsätzlich eine sehr schöne Wanderung, wenn in einigen Wochen die Schäden an der Levada da Achada Grande behoben sind. Schwindelfrei sollte man sein und trittsicher.



Der Abstieg von der Levada zur Kirche ist ausgeschildert, der weitere Abstieg zum Caminho do Barreiro führt über einen gepflasterten Serpentinenweg, der kurz nach dem Cafe am Dorfeingang abzweigt.

Gehzeit: 3 Stunden 30




Anfahrt: Funchal - Ribeira Brava - São Vicente - Boaventura (durch die neuen Tunnel, die noch nicht auf den Karten verzeichnet sind), am Kreisel Richtung Miradouro und an der ersten Parkbucht halten.

18 März 2018

Sintra

Zu einem mehrtägigen Lissabon-Aufenthalt gehört ein Besuch von Sintra, sagt man. Der romantische Ort liegt in einer bergigen Waldlandschaft und gilt aufgrund seiner Architektur als Weltkulturerbe. Häuser im Casa-Portuguesa-Stil mit geschweiften Giebeln, Erkern, Kaminen, Fliesenbildern, die sich über Treppengassen entdecken lassen. 


Nach zwei Museumstagen in Lissabon tut ein bisschen Natur und kleine Dörflichkeit bestimmt ganz gut. Ausgerüstet mit Schirm und Regenmantel fahren wir mit dem Zug ab der Metro-Station Rossio / Restauradores nach Sintra. Die Fahrt dauert 40 Minuten und die Bahn ist gerammelt voll von Touristen. Wir fragen uns, wie schlimm das wohl in der Ferienzeit sein muss. 
In Sintra angekommen verteilt sich die Menschenmasse schnell auf Ausflugsbusse und Tuktuks. Wir gehen zu Fuß und entdecken kleine, stille Wege bis zum Palácio, der ehemaligen Sommerresidenz der portugiesischen Monarchie.




Am besten gefällt uns jedoch der Weg durch den subtropischen Garten der Villa Sassetti und weiter durch den Wald hinauf zur Burg.  






Es geht vorbei an einem kleinen Eldorado für Kletterfans, über verschlungene Pfade und Stege - geradezu märchenhaft!







Das Castelo do Mouro ist eine ziemlich gut erhaltenene Anlage mit Ausgrabungen, die auf die Zeit vor dem 10. Jahrhundert zurückgehen. Die Burgmauer windet sich mit  einem Wehrgang um die Felskämme, über den man das gesamte Gelände umrunden kann - mit weiten Aussichten bis zum Tejo und zum Cabo da Roca ( westlichster Punkt des Kontinents!)








Auf manchen Türmchen bläst uns der Wind fast durch die Zinnen.




Über einen breiten Pflasterweg gehen wir an weiteren Befestigungsmauern wieder ins Zentrum hinunter. 



Dem wieder zunehmenden Tourirummel entkommen wir auf dem Weg zum Bahnhof über einen Treppenabstieg gleich neben dem Palácio. 



Fazit: es ist schön in Sintra, aber voll. Man sollte früh morgens kommen um es zu genießen - und gute Schuhe anhaben.  Außer dem Kastell gibt es noch einige Schlösser zu besichtigen, Ausstellungen anzusehen, durch Gärten zu wandeln, ... was einen ganzen Tag in Anspruch nimmt.
Bei gutem Wetter sicher reizvoll.


15 März 2018

Lissabon im Regen



Wir verbringen ein langes Wochenende in einer der schönsten Hauptstädte Europas, doch die Stadt des Lichts präsentiert sich gerade mal als die Stadt des Wassers. Sintflutartige Regenfälle und kräftige Windböen machen Stadtrundgänge anstrengend. Was tun?




Solange Straßenbahn fahren, z.B mit der legendären Tram Nr 28, bis der Regen aufhört.




Ein Besuch des Kastells São Jorge in der Alfama lohnt sich auch bei schlechtem Wetter, weil dann weniger Leute unterwegs sind.








Mit der Bahn ab Cais do Sodré kommt man nach Belém. Die Museumsdichte ist dort so hoch, dass wir den Wechsel von einem zum anderen mehr oder weniger trocken überstehen.

Für die Ausstellungen im Museu Colecção Berardo mit internationaler Kunst des 20. und 21. Jahrhunderts braucht man schon ein paar Stunden. 




Gleich gegenüber ist das Jerónimus-Kloster mit seinem wundervollen Doppelkreuzgang. Es gilt als das interessanteste Bauwerk Lissabons und ist UNESCO-Weltkulturerbe









Mit der Straßenbahn, Eléctrico 15, geht es bis zur Ponte de 25 de Abril. Unter der imposanten Hängebrücke liegt das alternative Viertel der LX Factory mit Kneipen, Theatern und Läden. Wir essen und trinken und warten, dass der Regen aufhört.


Zur Brückenbesichtigung über den Pfeiler 7 kamen wir leider nicht, weil der Wind so kräftig blies, dass der Zugang gesperrt wurde.



Ziemlich neu ist das MAAT - Museu Arte, Arquitectura e Tecnologia. Zwei Häuser, ein Museum direkt am Tejo-Ufer.





Das ehemalige Kraftwerk als Zeitzeuge der Industrialisierung




Das futuristische Bauwerk, das sich nur zum Fluss hin öffnet. Zur Stadt hin liegt es unter einem Garten. Im Innern erleben wir die Welt im Video. Faszinierend und verstörend!





An einem Tag, der zwischen kräftigen Schauern auch mal die Sonne durchlässt, eignet sich ein Ausflug zum Museu Nacional do Azulejo. Das Museum zeigt die ganze Bandbreite des typisch portugiesischen Kunsthandwerks im Laufe der Jahrhunderte. Es ist im ehemaligen Kloster Madre de Deus des gleichnamigen Stadtteils bestens untergebracht. 


im Kreuzgang des Klosters





in der Klosterküche



Und auf dem Weg zum Flughafen (Metrostation Oriente) wäre noch der Park der Nationen einen Besuch wert. Mindestens 2 -3 Stunden braucht man dort für den lohnenswerten Besuch des Ozeanariums.



Und wenn es dann immer noch regnet: Lissabon hat mehr als 50 weitere Museen und Ausstellungen zu bieten.

Bei Sonne ist Lissabon wirklich zauberhaft.