27 November 2017

Porto do Abrigo in São Vicente



Eins der ältesten Häuser in São Vicente hat seine Tür wieder geöffnet. Es ist das gut erhaltene Handelshaus, das zum ehemaligen Hafen von São Vicente gehörte. Es war in früheren Zeiten der Umschlagplatz für Waren, die aus Funchal mit dem Boot gebracht wurden und für Weinfässer, die das Boot in die Hauptstadt mitnahm. Die Weine aus dem São Vicente-Tal gehörten und gehören immer noch zu den Besten (neben denen aus dem Anbaugebiet von Estreito de Câmara de Lobos) der Insel Madeira.










Mit viel Liebe zum antiken Detail wurde das kleine Handelshaus restauriert und am 11. November 2017 als Winelodge - Porto do Abrigo eröffnet. Sie liegt direkt an der Küstenstraße - Sítio do Calhau - zwischen diversen Restaurants und Snackbars und sticht gefällig heraus.
Neben Madeirawine-Tastings werden auch edle Tafelweine, Cidre, Poncha und Stoutbeer angeboten. 

Eine wirklich schöne Location! Unbedingt anhalten und sei es nur zum Gucken!


26 November 2017

Schlechtwetter-Runde am Nordwestzipfel

Porto Moniz - Caminho do Pico - Fazendas -Valgão - Levada dos Pombais - Porta da Vila - Levada dos Moinhos. - Lamaceiros - Pico do Calderão - Ladeira - Porto Moniz - 16 km



Nach den kräftigen Regenfällen der letzten Woche und weiteren Wetterwarnungen für die Südküste Madeiras bot es sich an eher zivilisationsnah zu wandern. Was daraus wurde, war eine ziemlich abwechslungsreiche Tour rund um Porto Moniz auf Veredas, Levadas, Caminhos, Treppenwegen, Waldwegen und kleinen, kaum befahrenen Straßen.









Wir starten in der Nähe des genialen Meeresschwimmbads über die versteckte Vereda das Poças in Richtung Schule, steigen auf der Vereda das Fontes weiter hoch im Ort und erreichen so den Caminho Real da Pedra Mole. Weiter geht es bergauf über die Vereda do Pico mit immer wieder schönen Aussichten auf Porto Moniz und das Wellenrauschen der Brandung unter uns.



Dann kommt ein kurzes Straßenstück über Fazendas bis zum Weiler Valgão, wo wir die Levada dos Pombais erreichen. 


Kirchturm von Santa

Levada dos Pombais

Quebrada do Sardinha - das Irland von Madeira


Blick in die Ribeira do Tristão

Weiter geht es über Felder von Pombais hinauf nach Porta da Vila. Dort, wo jedes Jahr im Juli der große Landwirtschaftsmarkt stattfindet, treffen wir auf die Levada dos Moinhos.



Wir folgen ihr bis zum Abzweig nach Junqueiras, dann gehen wir an einer geradeaus führenden Levada weiter. Der etwas ermüdende Abstieg auf dem breiten Waldweg (sehr rutschig!) bringt uns direkt zu den großen Wasserbecken von Lamaceiros.



Wir umrunden das Staubecken auf der linken Seite und steigen ein Stück am Druckrohr, das zum Wasserkraftwerk von Ribeira da Janela führt, hinunter. Gleich nach der Brücke wenden wir uns nach links auf einen Waldweg, passieren ein großes Feld von Proteas, dann öffnet sich der Blick über die ganze Nordküste. 



Über die Weinberge umrunden wir den Pico do Calderão. Wunderbare Lichtspiele auf dem Meer kündigen die nächste Schlechtwetterfront an, die von Süden herankommt.

unterhalb des Pico do Caldeirão


Der letzte Abstieg auf dem Caminho da Ladeira mit einem Gefälle von mehr als 30% geht am Ende ganz schön in die Beine. Geschafft! - .und trocken geblieben, rechtzeitig bevor die Straßenlaternen leuchten und der nächste Regen auch Porto Moniz erreicht


Blick auf den Pico do Assumada, Beginn der Wanderung in Richtung Westen ...

...und wieder auf Porto Moniz, das Ende vom Osten her


Fazit: eine abwechslungsreiche Runde ohne schwierige Passagen durch eine landwirtschaftlich geprägte Region. Teilweise kann man grüne Markierungen des letzten Trails erkennen. Einfacher gehts mit Navigation.

Gehzeit: 5 1/2 Stunden
Anstieg gesamt: 819 m



weitere Wanderungen und Ausflüge in und um Porto Moniz:






20 November 2017

Boaventura - Entdeckung einer neuen Runde

Boaventura - Eirinha - Levada do Achada Grande - Madre - Ribeira de Lá - Boca da Lapinha - Vereda da Lapinha - Achada da Madeira - Achada Grande - Tanque - Levada da Achada Grande - Boaventura - 13,6 km

Am 17. November wurde das letzte Tunnelstück zwischen São Vicente und Boaventura offiziell geöffnet. Damit ist das schöne Wandergebiet im Norden sehr viel schneller erreicht.



Wir wollen sehen, wieviel Wandern das unbeständige Wetter zulässt und starten in Boaventura mit der Idee zur Quelle der Levada da Achada Grande zu gehen und dann mal zu schauen, was geht.
Die kleine Gruppe (drei Frauen, ein Mann, zwei Hunde) startet an der Kirche. Der Weg führt durch den Ort, vorbei an wild kläffenden Hunden, über Treppen durch den Ortsteil Eirinha, nach einem sehr komfortablen Picknickplatz über ein kurzes Straßenstück, dann über Felder hoch in den Wald. Die Wegführung ist mit kleinen Schildern (Levada) und blauen Punkten und Pfeilen markiert. Bei Erreichen einer stillgelegten Levada mit idyllisch überhängenden Fuchsien geht's nach rechts und 75 m weiter wieder nach oben. Nach einer kurzen, steilen und ziemlich rutschigen Passage erreichen wir die Levada da Achada Grande in Richtung "Origem da Levada". 










Der Weg entlang der Levada ist ziemlich rutschig und teilweise ausgesetzt. Nach einem kleinen Felsdurchbruch eröffnet sich ein schöner Blick auf Boaventura. Nach einer knappen halben Stunde erreichen wir die wunderschöne Madre.








Während die Hunde plantschen,entdecken wir den ominösen Weg links an der Madre vorbei. Die beiden Vierbeiner sind begeistert und preschen voraus über den Bach. Wir Menschen sind noch am überlegen, da bricht die Sonne durchs dichte Geäst und gibt den Impuls weiterzugehen.Es geht anfangs mehr durch den Bach als rechts oder links davon. Dann wird unter dem Laub der alte Weg mit Resten von Pflastersteinen und Stufen erkennbar. Es ist ein wirklich schöner Waldweg mit mäßiger Steigung, der viel Muße zum Schauen und Fotografieren lässt. Und was wir da nicht alles entdecken in diesem Zauberwald: Moose, Farne und reichlich Pilze in allen Farben.





















Bei einigen Abzweigungen helfen Markierungen an den Bäumen oder Flaschen auf Ästen weiter. Unser Kompass gibt weitere Gewissheit, dass wir uns in Richtung Achada da Madeira bewegen.


Bei Erreichen des Bergrückens sehen wir das erste Mal ins Tal und gehen davon aus, dass wir noch ein Stück auf dem Grat laufen, um dann einen Abstieg zu finden. Aber es geht erstmal auf der "falschen" Seite wieder bergab, der Weg windet sich Richtung Osten, alles sehr verwirrend! Die Sonne hat sich auch schon wieder verabschiedet, die Wolken sinken tiefer und bei uns stellt sich allmählich ein "Hänsel und Gretel-Gefühl" ein. Wir geben uns noch einen weiteren Anstieg, sollte der nicht zielführend sein, müssen wir den gleichen Weg zurück, damit wir vorm Dunkelwerden wieder in Boaventura sind. Und genau da taucht die "Gipfelfahne" auf - und es beginnt leicht zu regnen. 

der letzte Anstieg

dann können wir durch die Wolken abtauchen


frisch gespurt



Im Steilhang führen frisch angelegte Serpentinen hinunter zum Weiler Achada da Madeira. Eine ärmliche Siedlung mit hässlichen, unverputzten Betonflachbauten, aber Blumen vor jeder Tür. 

Achada da Madeira ist erreicht!





Nach zwei Straßenkilometern treffen wir in der Ansiedlung Tanque wieder auf die Levada. 







Auf dem letzten sehr ursprünglichen Abschnitt schließen wir die Runde und steigen auf dem gleichen Weg nach Boaventura ab, wo wir wieder auf Menschen treffen.

Fazit: eine schöne Entdeckung für einen neuen Rundweg, empfehlenswert nur für geübte Wanderer ohne Höhenangst, die Levada ist nicht gesichert und zum Teil etwas ausgesetzt



Gehzeit:  5 1/2 Stunden





Anfahrt: Funchal - São Vicente - Boaventura (parken an der Kirche)